Seenplatte

Gespräche über die Zukunft der Westerwälder Seenplatte 

Wie bereits in den vergangenen Sitzungen der Verbandsversammlung des Entwicklungsverbands Westerwälder Seenplatte standen auch in der ersten Sitzung im Jahr 2021 die Beratungen zur Zukunft der Westerwälder Seenplatte im Mittelpunkt.

Nach der Begrüßung durch den Verbandsvorsteher des Entwicklungsverbands, Peter Klöckner, berichtete die Vorsitzende des NABU-Rheinland-Pfalz, Cosima Lindemann, zunächst über den Umsetzungsstand der im Bereich der Seenplatte durchgeführten bzw. anstehenden Maßnahmen. Dazu gehörten einerseits wasserwirtschaftliche Maßnahmen wie das Ablassen von Weihern zur Begutachtung des Sanierungsbedarfs an den Mönchen und Dämmen, Fischbestandsanalysen sowie die Einbeziehung von Fachbüros zur Planung der Sanierungsmaßnahmen, andererseits aber auch die wichtigen Themenpunkte der Besucherlenkung, Umweltbildung und des Tourismus. Spätestens im Herbst 2021 soll hierzu ein Projekt begonnen werden und in diesem Rahmen auch eine hauptamtliche Projektstelle besetzt werden. Diese Stelle - so machte Cosima Lindemann deutlich - werde die Aufgabe haben die verschiedenen touristischen Interessen mit den anspruchsvollen naturschutzfachlichen Anforderungen an der Seenplatte zu einem Gesamtkonzept Umweltbildung und Besucherlenkung zusammen zu führen. Da - und dies wurde von allen Beteiligten betont - Akzeptanz vor Ort wichtig sei, werde die Stelle auch Ansprechpartner*in vor Ort sein und in das direkte Gespräch mit allen Akteuren gehen. Daneben sei seitens des NABU geplant, im Sinne des „sanften Tourismus“, Info-Material, Hinweistafeln und auch Weiterbildungsangebote, auch für Touristiker*innen, ins Leben zu rufen. Denn in einem so sensiblen Gebiet wie der Westerwälder Seenplatte, sei es wichtig mit einer Stimme zu sprechen und Tourismus so zu entwickeln, dass er naturverträglich ist. Insofern wurde der Satzungszweck des NABU betont, nämlich der Einsatz für „Mensch und Natur“.

 In dem sich anschließenden offenen Meinungsaustausch, an dem neben den Mitgliedern der Verbandsversammlung auch Vertreter touristischer Einrichtungen und die Leitungen der Tourist-Informationen Hachenburg und Selters beteiligt waren, wurde insbesondere dafür geworben, den Kommunikationsfluss zu verbessern. Bespielhaft wurden hier die akut erforderlichen Verkehrssicherungsmaßnahmen entlang von Straßen und Besuchereinrichtungen (z. B. Bänken und Infotafeln) genannt, die Flächen der NABU-Stiftung, des Forstamt Hachenburg und des Fürstenhauses betrafen. Ortsansässige wunderten sich aber beispielsweise, warum die Bank und Infotafel am Hofmannsweiher entfernt wurden. Dies war erforderlich, um umfangreiche Schnittmaßnahmen während der Brutzeit zu vermeiden. Durch eine bessere Kommunikation - so die einhellige Meinung - könnten bereits im Vorfeld Missverständnisse ausgeräumt werden. Dies sei umso mehr von Bedeutung, da durch die Corona-Pandemie der Inlandstourismus stark zugenommen habe, was natürlich auch im Bereich der Seenplatte zu merken sei. Zudem sei es auch für Einheimische wichtig zu wissen, welche Maßnahmen geplant seien.

 Gerade die neue Projektstelle vor Ort, welche sich mit dem wichtigen Thema der „Besucherlenkung“ und damit auch des Tourismus befasst, wurde hierfür von allen Beteiligten als essenziell angesehen.

 Verbandsvorsteher Peter Klöckner fasste abschließend zusammen, dass nach dem Eigentumsübergang vieles in Bewegung sei, er gerade aber die Stelle einer/eines Projektmanager*in als wesentlichen Punkt ansehe. Wichtig sei auch, dass alle Beteiligten vor Ort in die Konzeption eingebunden würden und er wandte sich an der Stelle insbesondere an die Campingplatzbetreiber. Denn für diese sei der Zugang zu den Gewässern Geschäftsgrundlage.

 Alle Beteiligten stimmten überein, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zur Entwicklung der Seenplatte entscheidend sei und man gemeinsam für die Zukunft der Seenplatte arbeiten wolle.