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Nie wieder ist jetzt! 2.0
Ruandas Weg nach dem Genozid 1994
Als Gastreferentin stellte Tete Loeper, 1990 in Ruanda geboren, ihren neuen Dokumentarfilm „The Face of Resilience“ vor. Die seit einigen Jahren in Deutschland lebende Autorin, Schauspielerin, Regisseurin und Bildungsreferentin hat einen Elternteil und mehrere Geschwister beim Völkermord in Ruanda verloren. Sie selbst überlebte als 3-Jährige im Exil in Burundi und im Kongo und studierte in der Folge Journalismus und Kommunikationswissenschaften.
In ihrem Dokumentarfilm kommen ruandische Frauen zu Wort, die den außergewöhnlichen Weg der Widerstandsfähigkeit des ruandischen Volkes in den letzten 30 Jahren gleichermaßen eindrucksvoll und emotional beschreiben. Vor allem die Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat sie ermuntert, die Ermordung von rund 800.000 Menschen in 100 Tagen zu verarbeiten. Heute leben nicht selten Opfer und Täter Tür an Tür und meistern gemeinsam den Alltag in einem Land, in dem noch immer 84 % der Menschen in extremer Armut leben.
Bereits einleitend hatte der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Hachenburg, Marco Dörner, ausgeführt, dass selbst heute noch über 1.000 Täter weltweit gesucht werden, davon schätzungsweise 400 in der Demokratischen Republik Kongo, dem westlichen Nachbarn Ruandas. Die beiden Länder befinden sich im offenen Konflikt, der sich immer wieder und vor allem in der jüngeren Vergangenheit zuspitzt. Er wies auch darauf hin, dass Afrika seinerzeit nicht im Fokus der deutschen Außenpolitik stand und man in weiten Teilen der Welt die Augen vor dem Geschehen in Ruanda verschloss bzw. tatenlos dem Völkermord an den Tutsi zusah.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der neben Tete Loeper auch Layla Engeln und Peter Klöckner (Partnerschaftsverein Rheinland-Pfalz-Ruanda e.V.) und Thilo Leonhardt (Ruandahilfe Hachenburg e.V.) teilnahmen wurden auch weitere Aspekte der Länderpartnerschaft sowie der seit vielen Jahren sehr erfolgreichen kommunalen Partnerschaft zwischen der Verbandsgemeinde Hachenburg und dem Distrikt Gisagara erörtert.
Nicht zuletzt wurden die mehr als 1 Million an Spenden, die der örtliche Verein unter Leitung von Thilo Leonhardt in den letzten 25 Jahren gesammelt hat und das Projekt der bei der Veranstaltung ebenfalls anwesenden Hachenburger Frischlinge zum Neubau des Health-Centers Gakoma thematisiert.
Abgerundet wurde der Abend mit einem gemeinsamen Besuch der Blickpunkte-Ausstellung, die noch bis Monatsende im Foyer der Verbandsgemeindeverwaltung zu den allgemeinen Öffnungszeiten besichtigt werden kann.