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Verbandsgemeinde Hachenburg: Über die Hälfte der Jugendlichen entscheidet sich für eine Ausbildung

Gleichzeitig wird innerhalb der nächsten 15 Jahre jeder dritte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Rheinland-Pfalz in den Ruhestand gehen. Dadurch entsteht im Bundesland bis 2035 eine geschätzte Fachkräftelücke von rund 500.000 Personen, die es zu schließen gilt. Einen wichtigen Lösungsansatz bietet dabei das duale Ausbildungssystem.

Die Situation in der Verbandsgemeinde Hachenburg

Inmitten dieser Prognosen sticht die Verbandsgemeinde Hachenburg mit positiven Entwicklungen heraus, insbesondere im Bereich der beruflichen Ausbildung. Während deutschlandweit der Trend zur Akademisierung weiter zunimmt, entscheiden sich die Jugendlichen in und um Hachenburg im Alter von 16 bis unter 20 Jahren vermehrt für eine berufliche Ausbildung. Mit einem Anteil von 55 Prozent liegt dieser Wert deutlich über dem Durchschnitt von Rheinland-Pfalz und gehört zu den höchsten im Westerwaldkreis. Der Anteil der Auszubildenden an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Verbandsgemeinde Hachenburg übersteigt den bundesweiten Durchschnitt um 1,5 Prozentpunkte. Insbesondere der Dienstleistungsbereich spielt eine zentrale Rolle in der Ausbildungsszene der Region und stellt knapp 63% der Ausbildungsplätze. 

Die Verbandsgemeindeverwaltung blickt positiv auf das starke Engagement der hiesigen Unternehmen, junge Menschen für beruflichen Karrieren zu gewinnen und so den zukünftigen Fachkräftebedarf zu sichern. 

Potenziale und Herausforderungen

Trotz dieser positiven Ansätze bleiben große Herausforderungen bestehen. Die niedrige Arbeitslosenquote von 3,6% in Hachenburg zeigt, dass das Potenzial an verfügbaren Arbeitskräften begrenzt ist. Auch die hohe Frauenbeschäftigungsquote von 57,4%, die nach der Verbandsgemeinde Montabaur den höchsten Wert im Kreis darstellt, zeigt die erfolgreiche Integration und aktive Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt.

Um die zukünftige Fachkräftelücke zu schließen, müssen alle möglichen Potenziale ausgeschöpft werden. Ein vielversprechender Ansatz ist die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. In der Verbandsgemeinde Hachenburg gibt es rund 200 potenzielle Arbeitskräfte unter den Geflüchteten, die über den Arbeitgeberservice vermittelt werden können. Dies könnte nicht nur helfen, den Fachkräftebedarf zu decken, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration leisten.

Fazit

Der Fachkräftereport der Industrie- und Handelskammer verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, innovative Lösungen zur Fachkräftesicherung zu entwickeln. Die Unternehmen der Verbandsgemeinde Hachenburg zeigen durch ihre überdurchschnittlichen Ausbildungszahlen und die hohe Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt positive Ansätze. Doch um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern, müssen alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert werden. Besonders die Integration von Geflüchteten bietet eine wertvolle Chance, die es zu nutzen gilt. Das Ziel sollte sein, alle potenziellen Arbeitskräfte zu aktivieren und langfristige Strategien zur Fachkräftesicherung zu entwickeln


Berufsinformationsbörse in Hachenburg

Die Verbandsgemeinde lädt alle Schülerinnen und Schüler zur kommenden Berufsinformationsbörse am 01. Juli 2024 in der Rundsporthalle Hachenburg ein. Von 18:00 – 19:30 Uhr können sich potenzielle Auszubildende mit den Unternehmen austauschen und sich über Ausbildungsberufe und -angebote informieren.