Gesundheitsversorgung

DRK-Rückzug als Chance für Klinikstandort Hachenburg? – „Wir sind weiterhin für euch da“!

Dies betrifft auch die Klinik in Hachenburg, deren Insolvenzverfahren bereits im Dezember letzten Jahres eröffnet wurde.

„Die Nachricht des Rückzugs kam für uns vollkommen überraschend“, sagten Gabriele Greis und Marco Dörner in einer ersten Reaktion. „Zur Sachlage über einen Anruf der Westerwälder Zeitung und nicht durch eine direkte Kontaktaufnahme seitens des DRK informiert zu werden, ist sehr enttäuschend. Wir bedauern, dass man uns als betroffene und unterstützende Kommune an der Basis der immer mehr besorgten Bevölkerung vom Kommunikationsfluss ausgenommen hat.“

Was der Rückzug nun konkret für den Standort Hachenburg bedeute, sei für Greis und Dörner noch nicht absehbar. Die örtliche Klinik stehe unter dem Schatten des laufenden Insolvenzverfahrens. Laut einer Pressemitteilung des DRK seien die Patientenversorgung und die Gehälter der Mitarbeitenden zunächst jedoch nicht gefährdet.

„Die Situation ist angespannt, aber wir sind durchaus zuversichtlich. Der Standort Hachenburg ist für sich betrachtet wirtschaftlich gut aufgestellt und somit für einen neuen Träger besonders attraktiv.“ In diesem Sinne verwiesen Greis und Dörner zudem auf intensive Gespräche, welche die ʺkommunale Familieʺ in den letzten Wochen und Monaten mit dem Betriebsrat geführt hat. „Wir wollen diesen vertrauensvollen Austausch auch künftig fortsetzen und gemeinsam Lösungen finden, die das Krankenhaus und seine Belegschaft sichern. Für uns als Kommune ist das von höchster Bedeutung“, so Bürgermeisterin und Erster Beigeordneter.

Außerdem gebe es weitere positive Tendenzen: „Die geplante Hebammenzentrale, die mit unserer Unterstützung bald an den Start geht, wird die Attraktivität des Standorts Hachenburg noch verstärken“, erklärten Greis und Dörner optimistisch. Der Erhalt der medizinischen Infrastruktur in der Region sei nicht nur für die Daseinsvorsorge, sondern auch für die Mitarbeitenden und die gesamte Bevölkerung von zentraler Wichtigkeit.

„In Hachenburg wird einfach gute Arbeit geleistet“, betonten Gabriele Greis und Marco Dörner und richteten ihren Dank an das gesamte Team des Krankenhauses, das sich in diesen schwierigen und ungewissen Zeiten tagtäglich mit großem Engagement für die Patientinnen und Patienten einsetzte. „Wir greifen daher erneut das gegenseitige Versprechen auf: ‚Wir sind für euch da!‘

Der Rückzug des DRK ist ein Paukenschlag, aber er könnte auch eine Chance sein, die Gesundheitsversorgung im Hachenburger Westerwald zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten.“